„Du bist ein Gott, der mich sieht“ 1. Mose16,13
Jonathan Schöps studierte Visuelle Kommunikation an der Bauhaus-Universität Weimar und begann seinen Weg in die christliche Kunst mit seiner Bachelorarbeit „Gottesbilder — Visualisierung des Unsichtbaren“ aus der sein Projekt UNDARSTELLBAR entstanden ist.
Gedicht zu Motiv 1 – Auge
Der zornige alte Mann auf der Wolke, der jeden Fehler sieht und
in seiner Akte vermerkt – der bist du wohl nicht.
Wolke, der jeden Fehler sieht und
in seiner Akte vermerkt –der bist du wohl nicht.
Doch wer bist du dann? Und vor allem: Bist du blind?
Siehst du das Leid deiner Kinder hier auf der Erde? Siehst Siehst du, wie deine Schöpfung sinnlos verheizt wird?
Siehst du die Kriege, die Unterdrückung, die Ungerechtigkeit? Du bist die Liebe heißt es. Wo ist sie denn? Würdest du so freundlich sein,
und dich mal wieder zeigen? Jetzt schaue ich einem Menschen
in die Augen und sehe dich. Und du siehst mich. Ich schaue in den Spiegel und sehe
dich. Und du siehst mich. Ich schaue einer Kuh auf der Weide in die Augen und sehe dich.
Und du siehst mich. Ich kann nicht mehr wegschauen, denn ich kann jetzt sehen.
Gedicht zu Motiv 2 – Mutter + Kind
Du bist ein Gott, der mich sieht. Wie eine Mutter ihr Kind.
Liebevoll gehalten im Arm. Auch wenn ich es nicht immer merke:
Du Schöpferin des Lebens hältst mich. In der Wüste, im Sturm,
bei Hitze und Kälte, Dürre und Überschwemmung.
Du siehst mich. In Krieg und Frieden, Angst und Freude, siehst du in mich hinein. Du kennst meine Sorgen, meine Ohnmacht und meine Wut.
Du siehst mich, wie eine liebende Mutter ihr Kind.
Wenn alles um mich herum zusammenzubrechen droht, du siehst mich an
und fühlst mit mir. Auch wenn ich sterbe, bist du da und hältst mich ganz fest.
Du Ewige.
Ihre/Eure Friederike Jaeger